Über uns
Food for Justice war eine Nachwuchsforscher*innengruppe am Heidelberg Centrum für Ibero-Amerika-Studien der Universität Heidelberg. Es wurde von 2019 bis 2025 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Basierend auf empirischer Forschung entwickelt Food for Justice einen theoretischen und konzeptionellen Rahmen, um soziale Bewegungen zu analysieren, die sich gegen Ungleichheiten im Agrar- und Ernährungssystem aufgrund von Klasse, Geschlecht, Race, ethnischer Zugehörigkeit, Stadt-Land-Dynamiken, Staatsbürgerschaft und kategorischen Unterscheidungen zwischen Menschen und anderen Spezies mobilisieren und so eine ökologische, gerechte und demokratische Ernährungspolitik aufbauen.
Kontext
Bürger*innen nehmen das globale Ernährungssystem immer mehr als Teil der historischen Ursachen der ökologischen Krise und des anhaltenden Hungers in der Welt wahr. Obwohl die kausalen Zusammenhänge schon seit langem bekannt sind (unter anderem das Verwenden von Nahrungsmitteln für Profitzwecke, die Spaltung zwischen Produktion und Konsum, Konflikte um Land und Wasser, ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, die Energiematrix und die Abfallerzeugung), tendiert die Forschung über Ernährungssicherheit und Bioökonomie dazu, sich auf die gleichen Lösungen, z.B. der Suche nach technologischen Korrekturen für ein gewinnorientiertes Modell, das lebende Materie ausbeutet, zu verlassen.
Um die Debatte zu vertiefen und zu einem sozial-ökologischen Wandel beizutragen, ist mehr Wissen darüber erforderlich, welches Ernährungssystem sich Bürger*innen wünschen, welche alternativen Kenntnisse und Technologien solche Forderungen nach Gerechtigkeit in der Ernährungspolitik bereits erfolgreich umsetzen und wie die öffentliche Politik auf ein gerechtes, demokratisches und ökologisches Ernährungssystem umgelenkt werden kann.
Working Paper 1: Food for Justice: Power, Politics, and Food Inequalities in a Bioeconomy Preliminary Research Program
Die Nachwuchsforscher*innengruppe Food for Justice untersucht die Ungleichheiten und Gerechtigkeitsfragen in globalen Lebensmittelsystemen und konzentriert sich dabei auf die von den Bürger*innen gewünschten Lebensmittelsysteme, bestehende Lösungen und die Frage, wie die Politik in Richtung Fairness, Demokratie und Nachhaltigkeit umgelenkt werden kann.
Internationaler Workshop Food for Justice 2024
Der 2. Internationale Workshop Food for Justice, der am 23. und 24. Juli in Heidelberg stattfindet, wird Forscher*innen und Aktivist*innen zusammenbringen, um das politische Potenzial von Lebensmitteln für gesellschaftliche Veränderungen zu erkunden.
Klicken Sie hier für weitere Informationen.
“Wir haben es satt!”: Politisch-ökologische Ernährungskoalition
Renata Motta hat einen Artikel zur Koalition Meine Landwirtschaft und ihrer Kampagne „Wir haben es satt!“ in den Blättern veröffentlicht.
Working Paper 11: Food Movements in Germany. Analysis of actors in the socio-ecological transformation of the food system
Mit diesem Working Paper geben Lea Loretta Zentgraf und Renata Motta einen ersten Überblick über den Lebensmittelaktivismus in Deutschland. Auf der Grundlage eines explorativen Mappings werden relevante Ernährungsbewegungen in Deutschland sowie ihre Diskurse und Agenden identifiziert.
Food Movements, Resistance, and new digital repertoires in (post-)pandemic times
Lea Loretta Zentgraf und Thalita Kalix Garcia haben einen Artikel im IJSAF zur Kampagne Wir haben es satt! und der Bewegung Slow Food in Deutschland geschrieben und untersucht, wie beide Initativen ihre Protestrepertoires im Angesicht der Pandemie verändert haben.
Working Paper 15: Solidarische Landwirtschaft (CSAs) in Germany: Drivers of change for a socio-ecological transformation of the food system?
Dieses Working Paper präsentiert relevante Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen der Solawi-Arbeit, wie z. B. Aufbau von Gemeinschaften, Beziehung zur Natur, faire Löhne und ökologische Anbaumethoden.