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Politik der Lebensstile und Protest auf der »Wirhaben es satt!« DemonstrationReflexives Wissen in Agrar- und Ernährungsbewegungen
Der Beitrag »Politik der Lebensstile und Protest auf der›Wir haben es satt!‹
Demonstration – reflexives Wissen in Agrar- und Ernährungsbewegungen«
von Birgit Peuker, Renata Motta, Judith Müller und Lea Loretta Zentgraf geht der
Frage nach, wie Protest gegen staatliche Politik und eine auf Änderung von
Alltagspraktiken ausgerichtete Politik der Lebensstile in der Protestbewegung
»Wir haben es satt!« verbunden sind. Ausgehend von der Diskussion um das
Verhältnis von »streitbarer Politik« und einer »Politik der Lebensstile« in der
Sozialen Bewegungsforschung und einem Fokus auf Ernährungspraktiken
werden Agrar- und Ernährungsbewegungen in Deutschland empirisch untersucht, wozu neben Dokumentenanalysen, teilnehmenden Beobachtungen
und qualitativen Interviews insbesondere eine quantitative Protestbefragung
der Demonstration »Wir haben es satt!« herangezogen werden. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Verbindung der »Politik der
Lebensstile« und der politische Protest »Wir haben es satt!« dann überzeugt,
wenn Protestierende ihre politischen Forderungen für ein anderes Agrar- und
Ernährungssystem in ihren eigenen Alltagspraktiken umsetzen und hierfür
Wissen und Fertigkeiten entwickeln. Gleichzeitig können solch soziale Bewegungen wie »Meine Landwirtschaft« als »Lernorte« begriffen werden, denn
die Bewegung vermittelt Werte sozialer und ökologischer Gerechtigkeit, die
sie nutzt, um ihr eigenes Handeln, aber auch das der Politiker:innen und der
Unternehmer:innen zu bewerten.