2025
How Democratic Is Just Enough? Critical Reflections on theTransformative Potential of the Berlin Food Policy Council
Abstract
In recent years, global social movements have increasingly challenged the corporate food regime, advocating for socio‐ecological transformations in the agri‐food system. This article questions whether food activists’ discourse and actions may potentially compel a democratic, participatory, and just transformation of food systems, overcoming intersectional food inequalities and embedded power relations. Based on a three‐year empirical case study (2021–2024) of the Berlin Food Policy Council, this article evaluates whether food policy councils can serve as venues for democratic participation, critical whiteness, and just food politics in urban settings, with implications for broader debates on urban social mobilization and transformation in Germany and beyond. Through participant observation, document analysis, and semi‐structured interviews, this research reveals that Berlin’s food policy council predominantly consists of white, German, middle‐class, left‐wing female activists, and is unrepresentative of the city’s population. However, a growing internal awareness of socio‐economic and cultural biases suggests evolving efforts towards greater participation and diverse perspectives. Further, the findings show a recent shift of agenda: from a narrow environmental focus towards a socio‐ecological just transformation, overcoming (at least partially) existing blind spots concerning class, race, and migration history. How and when this occurs is shown through concrete examples of collective actions and changes in discourse. Moreover, the analysis suggests that the Berlin Food Policy Council demonstrates transformative potential through its multiscale approach, engaging in collective action at various levels—from local neighborhoods to regional and transnational initiatives.
Multidisciplinary Journal for Circular Economy and Sustainable Management of Residues • 2024
SUSTAINABLE INTERVENTIONS TO MANAGE RETAIL FOOD WASTE: A SCOPING REVIEW
Abstract
Der Artikel befasst sich mit der Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel und ihren Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Nachhaltigkeit, die Lebensmittelsicherheit und das Klima. Er stellt eine Übersichtsarbeit vor, die 43 Studien über Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen im Einzelhandel identifiziert und kategorisiert, die aus vier elektronischen Datenbanken entnommen wurden.
Die Untersuchung ergab 132 Maßnahmen in 41 Ländern, vor allem in Europa (73,2 %), wobei 86,4 % dieser Initiativen von Supermärkten durchgeführt wurden, die sich sowohl an Verbraucher*innen (50,8 %) als auch an ihre Betriebe (46,2 %) richteten. Die Maßnahmen wurden anhand einer Hierarchie der Lebensmittelverschwendung in sieben Kategorien eingeteilt, wobei der Schwerpunkt auf vorbeugenden Maßnahmen wie Sensibilisierungskampagnen, Preisnachlässen, betrieblichen Optimierungen, gesetzlichen Vorschriften und der Wiederverwendung von Lebensmitteln durch Spenden lag. Diese Strategien sind vielversprechend und sollten weiter erforscht werden, wobei bei etwa der Hälfte ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen quantifiziert wurden.
Die Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an verstärkten Forschungsinvestitionen im globalen Süden.
Rethinking sustainability in urban areas • 2024
Rethinking Sustainability in Urban Areas: São Paulo, London, Berlin
Abstract
Published in the book “Rethinking sustainability in urban areas” Lea Zentgraf contributed to the chapter “Sustainable Interventions to Manage Retail Food Waste in São Paulo and London” along with Ana Maria de Castro, Cézar Luquine Jr., Daniel Conde and Ribka Metaferia by addressing urban social and environmental issues like green space degradation, homelessness, and food waste. The research, part of the ‘Global Research Academy’ program, involved doctoral researchers from the University of São Paulo, Freie Universität Berlin, and King’s College London. The study took place in London, Berlin, and São Paulo, comparing these cities’ unique challenges and drawing recommendations for sustainability. The findings, supervised by Professors Fabio Kon, Sérgio Costa, and Dr. Robert Cowley, are available via the USP repository. The program was supported by international cooperation offices from the participating universities.
Springer link • 2024
Broadening the Climate Movement: The Marcha das Margaridas’ Agenda for the Climate (and Other) Crises
Abstract
Klimabewegungen, die von Studierenden und Jugendlichen auf der ganzen Welt (und insbesondere in den reicheren Volkswirtschaften) angeführt werden, haben anerkanntermaßen eine starke Stimme und leisten einen wichtigen Beitrag zu einem radikaleren gesellschaftlichen Wandel zur Bewältigung der Klimakrise. Es wird jedoch wenig über den Beitrag der Volksgruppen gesprochen, die sich seit Jahrzehnten mobilisieren und umfassendere strukturelle Veränderungen fordern – mit Vorschlägen, die sich mit Umweltfragen im Allgemeinen und der Klimakrise im Besonderen befassen -, die aber nicht direkt in klimapolitische Arenen wie die Klimakonferenzen der Vereinten Nationen eingebunden sind. In der Regel werden sie als verwundbar, als diejenigen, die am stärksten von den Klimaereignissen betroffen sind, als Opfer und Empfänger*innen von Anpassungsstrategien oder als widerstandsfähig dargestellt, aber nur selten erscheinen die Volkssektoren als Akteure der Transformation. Kritische Wissenschaftler*innen haben sich dafür ausgesprochen, die Klimakrise als Teil mehrerer Krisen zu verstehen, darunter die Krise der biologischen Vielfalt, eine Krise der Fürsorge und eine Krise der Demokratie. Indem wir unseren Artikel in diese Wissenschaft einordnen, argumentieren wir, dass die wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte über den Klimawandel von einer Erweiterung des Spektrums der sozialen Subjekte, die als Teil der Klimabewegung betrachtet werden, profitieren wird. Auf der Grundlage unserer Forschung mit ländlichen feministischen Volksbewegungen in Brasilien und insbesondere mit der Koalition Marcha das Margaridas gehen wir auf folgende Fragen ein: Wie sind ihre Diagnosen und Vorschläge zur Überwindung der Klimakrise in ihr breiteres Transformationsprojekt eingebettet? Und wie beeinflusst ihre politische Identität innerhalb von Klassen-, Geschlechter- und ländlichen Ungleichheitskategorien ihre Positionen?
The International Journal of Sociology of Agriculture and Food • 2023
Food Movements, Resistance, and new digital repertoires in (post-)pandemic times
Abstract
While the Covid-19 pandemic demonstrated the vulnerability of the global food system, new resilient repertoires of collective action also showed how to overcome the multiple dimensions of this crisis. Food movements played an important role in creating innovative alternatives for a more just food system. In Germany, the pandemic affected and continues to affect agri-food relations. This article argues that digital communication was an important tool to connect people for purposes beyond sharing food and supporting food-related needs. Social media became a virtual platform for social mobilisation and innovation around food alternatives during and in a (post-) pandemic world. Two relevant actors in the German food mobilisation were the protest campaign Wir haben es satt! and the food movement Slow Food Germany. The work presented here is based on digital ethnographies and an analysis of documents from the period 2020-2022. The analysis focuses on how these two movements dealt with the crisis scenario, in relation to three classic levels of protest and social movement research: (1) actor level; (2) action level; and (3) transformation level. The comparison shows that both movements developed innovative digital and hybrid repertoires of collective action, and fostered coalitions between actors fighting for a socio-ecological transformation of the food system.
Debates en Sociología N° 57 • 2023
Soberanía alimentaria y feminismo popular en Brasil
Abstract
Der Marcha das Margaridas ist ein Zusammenschluss von Frauen- und Feminismusbewegungen, Landarbeiterbewegungen, Gewerkschaften und internationalen Organisationen, der im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde. Der Prozess wird von Frauenorganisationen angeführt, die Teil einer Konföderation der Landarbeiter sind. Obwohl das ursprüngliche Programm geschlechtsspezifische Forderungen nach Anerkennung der Arbeit von Frauen in der Lebensmittelproduktion, Zugang zu Landtiteln und Arbeitsrechten enthielt, hat der Marcha das Margaridas nach und nach auch andere Themen wie Agrarökologie und Ernährungssouveränität aufgenommen. Dieser Artikel geht auf drei Fragen ein: Wie kam die Ernährungssouveränität auf ihre Tagesordnung? Wie interpretieren sie das Konzept der Ernährungssouveränität? Wie kann Ernährungssouveränität aus einer (populär-)feministischen Perspektive verstanden werden? Anhand einer Analyse politischer Dokumente identifizieren wir fünf Hauptthemen im Diskurs der Marcha das Margaridas über Ernährungssouveränität: 1) Lebensmittel als Recht und Gemeingut; 2) staatliche Unterstützung für die Lebensmittelproduktion von Frauen; 3) der Wert nicht-kommerzieller Lebensmittelarbeit; 4) ökologische Wiederherstellung durch Agrarökologie; 5) gewaltfreie Lebensmittel, die in respektvollen sozialen Beziehungen produziert werden.